01.05.2018 ( Dienstag )
Theatersaal JCK ul. Bankowa 28/30
19.00 Uhr
TLEN (Sauerstoff), Regie Łukasz Duda, Teatr Odnaleziony Jelenia Góra
Iwan Wyrypajew, Sauerstoff
Übertragung: Agnieszka Lubomira Piotrowska
Regie und Bühnenbild: Łukasz Duda
Darsteller: Jakub Mieszała
Künstlerische Bearbeitung und Animationen: Magdalena Rzeszutek
Ton: Robert Kuryś, Piotr Warszewski
Licht: Łukasz Duda, Łukasz Izdebski
Choreografie: Marcelina Leśniak
Produktion: Jeleniogórskie Centrum Kultury, Teatr Odnaleziony
Altersgruppe: 16+
Dauer: 60 Min. (ohne Pause)
Iwan Wyrypajew, Autor von „Sauerstoff”, wurde zum neuen Tschechow ausgerufen und sein Stück wurde auf vielen europäischen Bühnen ausgestellt. Die Hirschberger Realisation bezaubert mit Tempo, Inszenierungskonzept und Musik. Elektronische Beats begleiten die Geschichte der Liebe, der ein Verbrechen voran ging. Um mit seiner Moskauer Geliebten zu leben, tötet Sascha seine Frau „mit schwarzen Haaren und dicken Fingern“. Junge Liebhaber, berauscht von Gefühlen, vom Sauerstoff benebelt, überqueren Straßen von Moskau und anderen Städten. Die Handlung wechselt wie im Roller Coaster. Jakub Mieszała lässt den Zuschauern keine Verschnaufpause. Aus der Dorfbar, in der er seine Frau mit dem Spaten tötete, nimmt er uns in den nächsten Balladen nach New York, Hongkong, Peking und in den Nahen Osten mit, wo im Namen Gottes Religionskriege geführt werden. Die Jungen versuchen der Gerechtigkeit zu entkommen und lassen uns mit der Frage nach den Grenzen von Freiheit und Handeln. Wie weit kann man gehen, um ein Anaerobier nicht zu bleiben? Während der exzentrischen Inszenierung geben rührende Episoden mit dem Marionetten-Sascha etwas Rast. Jakub Mieszała macht die Zuschauer vergessen, dass es eine Puppe ist. Wir lauschen dem Gespräch mit der Frau zu, die genauso verängstigt und von Dämonen der Vergangenheit geplagt wird wie er selbst. Den Vorführungsautoren ist es gelungen, die Spannung aufrecht zu erhalten, so dass sich die Zuschauer für eine Stunde in die Welt von Sascha verlagern und sie nicht verlassen möchten.
Alina Gierak