Cyprian-Kamil-Norwid-Theater in Jelenia Góra, Aleja Wojska Polskiego 38 17.30 Uhr – ICH, HAMLET, Regie Anna Wieczorek, Oppelner Alojzy-Smolka-Theater von Puppen- und Schauspieler in Oppeln, 120 Min. Bühnentext und Regie: Anna Wieczorek Bühnenbild: Katarzyna Leks Musik: Magdalena Gorwa Lichtregie: Dorota Bator Projektionen: Agata Konarska Darsteller: Wieczorek Anna, Mikołajczyk Aleksandra, Nowak Dorota, Ordak-Świątkiewicz Mariola- , Kręcisz Klaudia, Jakub Mieszała, Łukasz Bugowski, Chraboł Jan, Michalski Stanisław, Szymański Andrzej Erstaufführung: 21. September 2024 „Hamlet“ ist ein Spiegel-Drama. Und die Macher von „Ich, Hamlet“, einer auf Shakespeares Drama basierenden Aufführung, möchten Schüler und Studenten einladen, in eben diesen Spiegel zu schauen. Das Erzdrama des Meisters aus Stratford ist zwar schon seit einiger Zeit aus der Pflichtlektüre verschwunden, stellt aber dennoch eine unerschöpfliche Quelle von Motiven und Zusammenhängen dar, die für die literarische und kulturelle Bildung junger Menschen äußerst nützlich sind. Die Aktualisierung der klassischen Geschichte und ihre Übersetzung in die Sprache des Theaters ermöglicht es, dem jungen Publikum, an das sich das Projekt richtet, die Figuren näher zu bringen. Die Hauptfigur in Shakespeares Drama kehrt nach Hause zurück. Er kehrt nach Hause zurück, wo alles so zu sein scheint wie früher, und doch anders. Sein Vater ist tot. Seine Mutter hat seinen Onkel geheiratet, seine geliebte Ophelia ist nicht mehr dieselbe Ophelia, die der junge Hamlet vor seiner Abreise zurückgelassen hat. Doch damit nicht genug – der Geist seines toten Vaters berichtet von dessen Ermordung und fordert Rache. Eine weitere Aufgabe/Rolle wird dem jungen Mann, der von seinem Studium in Wittenberg zurückkehrt, gestellt. Entweder er rächt seinen Vater – und wird zum Mörder – und macht damit alle humanistischen Ideale, die ihm während seines Studiums eingeimpft wurden, zunichte, oder er wird zu einer willfährigen Marionette in den Händen seines Onkels. „Ich, Hamlet“ ist nicht nur eine Geschichte über moralische Dilemmata, sondern vor allem über die Familie und deren Zerfall. Sowohl Hamlet als auch Ophelia kämpfen mit der Beziehung zu ihren Eltern – mit deren akuter Abwesenheit oder der unerträglichen Beherrschung durch sie. Die Entscheidung für den eigenen Lebensweg zu einer Zeit, in der man nicht weiß, wie man wirklich ist – ein Thema, mit dem sich praktisch jeder junge Mensch identifizieren kann. Die Erwartungen, die an ihn gestellt werden, die Notwendigkeit, ihnen gerecht zu werden, wenn die Mittel fehlen, um mit den Folgen jeder einzelnen Entscheidung fertig zu werden, und das Aufeinandertreffen mit einer älteren Generation, die all diese Dinge ganz anders sieht – auch das sind Themen, mit denen sich die Jugendlichen in Shakespeares Drama identifizieren können. Hamlet – ist auch ein äußerst sensibler Mensch, der alles, was um ihn herum geschieht, aufnimmt und ständig verarbeitet. Das Unverständnis, das ihm für seinen Zustand entgegengebracht wird, veranlasst ihn dazu, die Maske eines Verrückten aufzusetzen, die es ihm ermöglicht, sich für eine Weile abzuschotten und Zeit zum Nachdenken zu finden... Obwohl die Hamlet'sche Haltung oft in einem schlechten Licht, als passiv, dargestellt wird, möchten die Macher des Projekts ihre Quellen untersuchen und versuchen, sie in den psychologischen Mechanismus der Entfremdung einzuordnen, der unter Jugendlichen immer häufiger vorkommt. Die Vielzahl der in „Hamlet“ behandelten Themen, die so stark mit den aktuellen Problemen junger Menschen übereinstimmen, macht das Stück zu einem hervorragenden Vorwand für ein Gespräch mit einem jungen Menschen. Präsentation der Aufführung wird aus den Mitteln der Städtischen Kommission für die Lösung von Alkohol- und Suchtproblemen der Stadtverwaltung Jelenia Góra gefördert. Altersempfehlung: 15 Jahre